Mit einem kostenlosen Interrail-Zugticket, das in allen EU-Ländern gültig ist, soll Europa für Jugendliche erlebbar und spürbar werden - das ist Ziel der Europäischen Union. Ich halte das für eine großartige Idee, gerade in Südtirol, wo man an den europäischen Gedanken glaubt und ihn lebt. Wir werden dieses Angebot um einen zweiten Aspekt erweitern: geförderte Sprachkurse und Sprachaufenthalte.
Sprachen machen Europa erst so vielfältig wie es ist und sie sind gerade in unserem Land Chance aber auch Herausforderung. Wir möchten deshalb Sprachaufenthalte verstärkt fördern.
Dies geschieht im Moment bereits über die Abteilung Bildungsförderung: pro Jahr werden 760.000 Euro zur Förderung der Kenntnisse von Zweit- und Fremdsprachen ausgeschüttet – allerdings einkommensabhängig bis zu einer bereinigten Einkommenshöchstgrenze von 30.000 Euro. Nicht zu Unrecht beklagen viele, dass gerade die Mittelschicht oft ganz knapp von solchen Förderungen nicht mehr profitiert und sich schwer tut, Sprachaufenthalte zu finanzieren. Auch deshalb denken wir nun an eine einkommensunabhängige Förderung. Angedacht sind 500 Euro für Ober- und Berufsschüler für Sprachkurse bzw. Sprachaufenthalte außerhalb Südtirols.
Für die Finanzierung werden wir uns beim Europäischen Sozialfonds (ESF) um Geldmittel bemühen. Der ESF unterstützt Initiativen, die einer Verbesserung der allgemeinen und beruflichen Bildung dienen und die Chancen junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Sprachliche Kompetenzen erhöhen diese Chancen auf jeden Fall und ich gehe davon aus, dass die Geldmittel zur Gänze aus dem ESF-Topf geschöpft werden können. Im Moment sind wir gerade dabei, Details und Umsetzung zu klären und werden das entsprechende Projekt zu Jahresbeginn 2019 beim nächsten ESF-Call einreichen. Geplant ist, mit Herbst 2019 mit den Förderungen zu starten.