Es hätte ein perfekter Ferienauftakt werden können – wäre da nicht Sars-CoV-2, jenes Coronavirus, das unser Leben, aber auch unsere Bedürfnisse seit Monaten reglementiert. Seinetwegen dürfen wir zwar wieder zur Arbeit, müssen aber soziale Kontakte einschränken. Andererseits dürfen unsere Kinder und Jugendlichen nicht in den Kindergarten oder zur Schule, mehrere Freunde zum Grillen treffen oder in den Sommerferien zum Zeltlager ins Ultental. Sars-CoV-2, das unser tagtäglicher Begleiter geworden ist, ist das relativ egal. Auch, dass schon bald die elf Wochen langen Sommerferien beginnen. Spätestens dann ist klar, dass dieser Sommer gerade für Familien, für Kinder und Jugendliche zur Herausforderung wird.
Aber trotz der Corona-Krise bringen gemeinnützige Vereine und Verbände in Zusammenarbeit mit zahlreichen Gemeinden für die Sommerzeit verschiedene Angebote für Kinder und Jugendliche auf Schiene. Ziel dabei ist es, die Betreuung der Kinder berufstätiger Eltern in der Ferienzeit mehr denn je gewährleisten zu können. Doch die Organisation gestaltet sich aufgrund der Corona-Notsituation als nicht ganz einfach. Da sind einerseits die strengen Sicherheits- und Schutzbestimmungen, die bei der Gestaltung des Angebots mitgedacht werden müssen. Und andererseits verlangt die Tatsache, dass auch im Sommer die Kinder- und Jugendgruppen klein gehalten werden müssen, nach mehr Betreuungspersonal.
Für die Sommerbetreuung suchen wir daher Freiwillige aus dem pädagogischen Bereich, die in dieser schwierigen Zeit einen Beitrag der aktiven Unterstützung leisten möchten. Eine Vereinbarung mit den Fachgewerkschaften habe ich dahingehend getroffen, nach dem sich pädagogisches Fachpersonal und Lehrpersonal freiwillig für einen begrenzten Zeitraum für die Sommerbetreuung melden soll, ohne den Kollektivvertrag anzutasten. In diesem Sinne appellieren Landesrat Daniel Alfreider und ich an alle Pädagogischen Fachkräfte, an Lehrpersonen aller Schulstufen sowie an Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sich zu melden und den Gemeinden sowie den Trägerorganisationen, aber vor allem den Familien, die von einem Betreuungsdienst für ihre Kinder im Sommer abhängen, unter die Arme zu greifen.
Uns ist sehr wohl bewusst, dass das gesamte Lehr- und pädagogische Fachpersonal in den vergangenen Wochen eine außerordentliche Arbeit geleistet hat. Aber ich möchte betonen, dass wir in dieser außerordentlichen Krisensituation auf Solidarität und Zusammenhalt setzen müssen. Mehr denn je sind wir alle ausnahmslos gefordert, einen starken Solidarbeitrag zu leisten und Verantwortung zu übernehmen. Nur so können wir schnellstmöglich diese schwierige Zeit im Sinne eines Neustarts für alle überstehen.
Auch an die Studierenden der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen wollen wir appellieren in der Sommerbetreuung mitzuarbeiten. Sofern diese eine Anstellung im Rahmen der Sommerbetreuung vorweisen, können sie eine Anerkennung dieser Arbeitserfahrung für das sogenannte Diploma Supplement beantragen.
„Wir sind optimistisch, dass sich möglichst viele Freiwillige finden“, sagt Landesrat Daniel Alfreider und erklärt: „Allein schon durch die Entscheidung für lediglich eine Woche diese freiwillige Aufgabe anzunehmen, können wir die Spielräume bei der Sommerbetreuung vor Ort stärken.“ Alle freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Sommerbetreuung unterstützend durchführen, werden über den jeweiligen Anbieter versichert.
In der Abwicklung unterstützt werden die Gemeinden und die Trägerorganisationen der Sommerbetreuung in diesem Fall auch von der Deutschen und Ladinischen Bildungsdirektion. Wer sich freiwillig melden möchte, kann die Bereitschaft über ein Formular kundtun, das ab dem 29. Mai unter folgendem Link der Landeswebsite abrufbar ist: http://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/deutschsprachige-schule. Für den Bereich Ladinische Schule wird das Formular in Kürze online gestellt.
Anzugeben sind die Zeitspanne und die Gemeinde, in der man den Freiwilligendienst leisten möchte. Die Anmeldungen hierfür bleiben zwar bis Mitte Juni geöffnet. Um aber die organisatorische Abwicklung zu erleichtern, werden Interessierte am freiwilligen Einsatz für die Sommerbetreuung angehalten, sich innerhalb 05. Juni unter obigem Link zu melden. Die Listen der Freiwilligen werden ständig aktualisiert und den jeweiligen Gemeinden weitergeleitet. Die Interessentinnen und Interessenten werden dann von den jeweiligen Gemeinden im Bedarfsfalle kontaktiert.
Ich will mich bereits jetzt bei all jenen bedanken, die sich für diese freiwillige Aufgabe zur Verfügung stellen, für ihre Bereitschaft und ihr Engagement. Ich bin überzeugt, dass es in Zeiten wie diesen wichtiger denn je ist, Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu stellen.