Kleinere Gruppen, Verbesserungen beim Personal, stärkere Einbeziehung der Eltern - so soll der zunehmenden Komplexität an den Kindergärten begegnet werden.
Während die Stiftung "Agnelli" jüngst eine Verringerung der Kindergartenabteilungen von Italien-weit 6300 bis 2028 prognostiziert, erscheint die Lage an den deutschen Kindergärten in Südtirol stabil:
13.400 Kinder an 267 Kindergärten
Im kommenden Unterweisungsjahr werden in Südtirol 267 deutschsprachige Kindergärten mit 574 Abteilungen (eine mehr als im Vorjahr) geführt. 12.314 Kinder haben sich eingeschrieben. 67 sind derzeit noch auf der Warteliste. Dies ist jedoch nicht besorgniserregend, da ein Kindergartenplatz jedem Kind garantiert ist. Mit einem Plus von 50 Kindern gegenüber dem Vorjahr sind die Einschreibungen leicht angestiegen. In den Vorjahren waren noch Zuwächse von mehr als 200 Kindern verzeichnet worden.
Maßnahmen gegen Personalknappheit
Wir gehen zurzeit davon aus, dass sich die Zahl der Kinder an den deutschen Kindergärten bei 12.400 einpendelt. Mit den bereitstehenden Ressourcen und dem derzeitigen Plansoll von rund 1400 Vollzeitstellen dürfte es gelingen, den Aufgaben des Kindergartens zu entsprechen. Nach einer Personalaufstockung von 50 Stellen in den vergangenen Jahren sind derzeit 1363 Vollzeitstellen vorgesehen. Am Dienstag dieser Woche schuf die Landesregierung weitere zusätzlich 37 Stellen für Springerinnen. Im Unterschied zum restlichen Staatsgebiet fehlen in den deutschen Kindergärten in Südtirol Pädagoginnen. Es werden zudem weitere Maßnahmen folgen, um dem Personalmangel entgegen zu wirken.
Wahlfreiheit, keine Ausschlüsse
Ein besonderes Augenmerk gilt der komplexen Situation an den städtischen Kindergärten, besonders jener in Bozen, Meran und Leifers, sowie an den Kindergärten im Unterland. In Bozen hatsich die zentrale Einschreibung bewährt, die in diesem Jahr eingeführt worden ist. Dabei soll die Wahlfreiheit gewährt werden, es wird zu keiner Zeit eine Diskussion über Ausschlüsse geben.
Kleinere Gruppen, stärkere Elterneinbeziehung
Im Mittelpunkt steht das Kind! Wir wollen die Rahmenbedingungen so setzen, dass Kinder sich gut entwickeln, Pädagoginnen gut arbeiten und Eltern teilhaben können. Komplexen Situationen begegnen wir mit Beratungsgesprächen, mit kleineren Gruppen, mit der Begleitung der Familien und mit gezielter sprachlicher Förderung im Kindergarten. In Bozen, Meran und Leifers ist es gelungen, die Gruppengrößen von 25 auf 22 Kinder herabzusetzen. Zudem haben sich im Zuge des Einschreibungsgesprächs zwei Drittel der Erziehungsverantwortlichen von nicht deutschsprachigen Kindern spontan bereit erklärt, Deutschkurse zu besuchen, um die sprachliche Entwicklung ihrer Kinder zu unterstützen.
Projekt Hippy
Um Eltern mit Migrationshintergrund oder in belastenden familiären Situationen stärker in das Bildungsgeschehen an den Kindergärten einzubinden und dadurch die Integration der Familien zu fördern, soll das Projekt "Hippy" (Home Interaction for Parents and Preschool Youngsters) verstärkt zu Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um ein Projekt, das bereits im Eisacktal erfolgreich getestet worden ist.
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