Ich heiße Michael Angerer und habe heuer das 4. Oberschuljahr an der Fachoberschule für Tourismus und Wirtschaft in Bozen abgeschlossen. Zwischen 18. Juni und 20. Juli, also genau fünf Wochen lang, bin ich als Praktikant im Büro des Landesrates tätig. Aufmerksam auf die Möglichkeit des Praktikums wurde ich auf Facebook, worauf ich mich so gleich beworben habe und die Stelle zu meinem großen Erstaunen sogar bekommen habe.
Meine Arbeitstage gehen mit voller Vorfreude um 08:30 Uhr los, wobei ich die erste Woche im Landhaus verbrachte. Ressortdirektor Armin Gatterer gab mir Einsicht in die Arbeiten der Ämter und Abteilungen, die in der Andreas-Hofer-Straße ihren Sitz haben. Durch die zahlreichen Gespräche, die ich mit den verschiedenen Führungskräften führte, ergab sich mir bald ein klareres Bild, wie ein Ressort aufgebaut ist. Nach den ersten Tagen, wo ich auch kleinere Arbeiten für Abteilungen und Ämter übernommen hatte, konzentrierte sich meine Arbeit mehr auf das Ressort. Neben dem Videoschnitt, dem Schreiben von Briefen und sonstigen Recherchetätigkeiten begann die Arbeit nun so richtig. Auch freute ich mich auf die wöchentliche Teamsitzung, in der die Termine des Landesrates besprochen werden, was für mich anfangs aufgrund der vielen Termine ein Schock war. Nachdem der persönliche Referent des Landesrates, Dietmar Pattis aus dem Urlaub zurückgekommen war, bekam ich erste Termine mit dem Landesrat. Ab nun hieß es Notizbuch und Stift mitnehmen und mitschreiben, sonst könnten ja blöde Fragen gestellt werden, was ich hier eigentlich mache. Mein erster Außendienst begann in Meran, wo eine Betriebsbesichtigung des Hotels Therme Meran auf dem Programm stand. Das Hotel, das seit Jahren viele Lehrlinge ausbildet, war sehr beeindruckend und nach einem Rundgang führten wir Gespräche über das Thema der Lehrlingsausbildung. Ich übernahm bei diesem Besuch die Aufgabe, Material für ein kurzes „Behind the scenes“-Video zu sammeln. Danach ging es ins Ultental zu einer Flechtwerkstatt, wo wir ein sehr selten gewordenes Handwerk bestaunen konnten. Die Mutter des Flechters ließ es sich nach der Besichtigung nicht nehmen, uns vier Männer zum Mittagessen einzuladen, egal wie vehement wir auch verneinten. Dies war auch ein Beispiel, wie sehr es die Bevölkerung schätzt, wenn Politiker nicht nur aus der Stadt heraus regieren, sondern sich auch mit ihnen hinsetzten und plaudern. Nach zwei Stunden mussten aber auch wir weiter, denn es ging zum nächsten Termin nach Eppan. Ich bekam somit den Termindruck, der den Landesrat immer begleitet, sehr gut mit. Kaum saßen wir im Auto wurde eine Mail nach der anderen verschickt, während Fahrer Manfred den VW Passat so schnell wie möglich nach Eppan fuhr. Am nächsten Tag durfte ich im Amt für Film und Medien die aufgenommenen Aufnahmen bearbeiten, was für mich als IMac Neuling aber nicht ohne viel Geduld und Nerven über die Bühne ging, ehe es zum nächsten Termin ging.
Nun freue ich mich auf die nächsten Tage und Wochen voller neuer Erfahrungen. Nächste Woche geht es zu verschiedenen Sitzungen, ehe ich den Landtag besichtigen werde und sich noch viele andere Möglichkeiten ergeben, die mir helfen die Dynamik der Südtiroler Politik zu verstehen.