Keine Schülerinnen und Schüler durchforsten die Bücherregale der Schulbibliothek, keine spannenden Buchvorstellungen oder interessanten Schülerreferate, kein Getuschel und Gelächter: Nichts von alledem – verlassen, verschlossen und verriegelt, mit einem Zahlencode gesichert ist die Tür zur Schulbibliothek der Mittelschule in Naturns.
Nach dem Muster eines Escape Room werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, den Schulbibliothekscode zu knacken. 21 Tage lang lösen sie jeden Tag ein schwieriges Rätsel. Wenn alle Rätsel richtig gelöst werden, kommt am Schluss ein Zahlencode heraus, mit dem man die Bibliothek zumindest virtuell öffnen kann. Das große Finale findet anlässlich des Welttages des Buches am 23. April statt. So bleibt die Hoffnung, dass die Bibliothek möglichst bald wieder mit Leben gefüllt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler hatten jedenfalls großen Spaß, vor allem die Jungs haben sich rege am Spiel beteiligt: „Es war ein tolles Spiel in diesen eher langweiligen Tagen“, schreibt einer von ihnen. Ein positiver Nebeneffekt des Spiels liegt darin, dass die Schülerinnen und Schüler nebenbei auch auf interessante Buchtipps aufmerksam gemacht werden. So machen die Rätsel auch Lust auf’s Lesen.
In vielen Schulen ist es Tradition, dass anlässlich des Welttages des Buches „die ganze Schule liest. Von den Schülerinnen und Schülern über zu den Lehrpersonen bis hin zur Schulleitung, alle lesen! Und manche Schulen haben heuer diese Aktion ins heimische Wohnzimmer verlagert.
Nach dem Motto „Lesen hält fit im Kopf“ werden die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule in Lana aufgefordert, ein Foto, das sie beim Lesen zeigt, aufzunehmen und an die Schulbibliothekarin zu schicken. Jedes Foto braucht einen originellen Titel, der quasi ein Werbespruch für das Lesen sein soll. Die originellsten Fotos und Werbesprüche werden prämiert.
Die Stadtbibliothek und die Schulbibliotheken von Brixen verschicken unter dem gemeinsamen Label #BrixenLiest dreimal in der Woche Leseempfehlungen an ihre Nutzerinnen und Nutzer. Die Medien sind allesamt in der Online-Bibliothek biblio24 erhältlich.
Die Schulbibliotheken stehen nicht still und versorgen auch in diesen schwierigen Zeiten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit Online-Leselisten und Eltern in Form von Elternbriefen mit Buch-, Lese- und Lerntipps.
Seit vergangener Woche bieten außerdem viele Öffentliche Bibliotheken einen Lieferdienst an. Die Voraussetzung hierfür wurde mit der Dringlichkeitsmaßnahme des Landeshauptmannes vom 13. April und dem darauf folgenden Kulturrundschreiben geschaffen. Die Leserinnen und Leser können somit via Telefon oder online Medien bestellen und diese werden dann an die gewünschte Adresse geliefert. So versorgen auch in Krisenzeiten die Bibliotheken die Menschen mit Büchern - im Sinne eines bildlichen Slogans: „Bücher sind Vitamine für den Geist“.